KLAN 1991 e.V.

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Koi Juwelen im Teich

Die verschiedenen Zuchtformen farbiger Zierkarpfen von unvergleichlicher Schönheit und Anmut werden Koi genannt. Wenn die großen, prachtvollen Fische im Teich souverän ihre Bahnen ziehen oder sich zutraulich dem Besucher nähern, um sich füttern oder sogar streicheln zu lassen, werden sie wie selbstverständlich zum Mittelpunkt eines jeden Gartens. Kaum ein Betrachter kann sich ihrer Faszination entziehen. Die Beschaulichkeit von friedfertig schwimmenden Koi wirkt beruhigend und lässt den Stress des Alltags schnell vergessen. Überrascht stellt man fest, dass Koi interessiert das Geschehen rund um den Teich verfolgen und häufig zu handzahmen Haustieren werden.


Zur Geschichte der Koi

Erste Berichte über farbige Karpfen sind aus der Zeit um 1.000 n.Chr. überliefert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus den Farbmutationen in Japan die ersten stabilen Farbvarianten herausgezüchtet – namentlich Kohaku, was rotes Muster auf weißem Grund bedeutet. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts kamen viele weitere Zuchtvarianten hinzu. Die japanische Bezeichnung Nishikigoi (Brokatkarpfen) lässt bereits ahnen, welche Farbenpracht schöne Koi erreichen können. Erst seit den 60er Jahren hat der Koi seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Koi-Clubs gründeten sich in den USA, England den Benelux-Ländern und auch in Deutschland. 


Über die Qualität der Koi

Japan ist nach wie vor führend in der Zucht hochwertiger Koi. Auch in anderen, vorwiegend klimatisch warmen Ländern werden Koi gezüchtet, zum Beispiel in Israel, Südafrika, einigen asiatischen Staaten – aber auch in Europa und Deutschland. Dabei war in den vergangenen Jahren zu beobachten, dass die Qualität in einigen europäischen Koi-Zuchten stetig steigt und die Fische mit Koi aus Japan auf Ausstellungen erfolgreich konkurrieren.

Das Angebot an Koi reicht von quirligen, kaum mehr als zehn Zentimeter großen Jungfischen, die durchaus preiswert zu bekommen sind, bis hin zu mehrjährigen, oft majestätisch großen und ansprechend gefärbten Koi aus renommierten Zuchten, die natürlich ihren Preis haben. Daneben gibt es im Handel auch besonders preiswerte Koi, die den japanischen Zucht-Standards nicht entsprechen. Diese Koi sind deshalb nicht minder hübsch oder zutraulich und kosten manchmal kaum mehr als ein großer Goldfisch. Für viele Koi-Neulinge sind diese Tiere ein günstiger Einstieg ins Hobby. Oft regt sich dann nach einiger Zeit erfolgreicher Pflege der Wunsch, sich einige Koi zuzulegen, die den Zuchtstandards in Farbe und Zeichnung entsprechen und meist auch etwas größer sind.  


Die meisten Farbschläge sind ein-, zwei- und dreifarbig. Die Farbskala reicht von Weiß über Rot und Schwarz sowie Gelb, Orange und Blau bis hin zu metallisch glänzendem Silber und Gold. Neben vollbeschuppten Koi gibt es durch Einkreuzung deutscher Spiegelkarpfen auch sogenannte Doitsu-Varianten. Sie weisen auf dem Rücken eine Zeile großer Schuppen bei einem ansonsten fast schuppenlosen Körper auf. Eingeteilt in 14 Farbschläge, auch Varietäten genannt, gibt es weit über 130 Zuchtformen, die sich in Färbung, Muster und Beschuppung unterscheiden. Die bekanntesten Zuchtformen und ihre japanischen Bezeichnungen stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor. 
  Beurteilt werden Koi immer aus der Draufsicht, also von oben betrachtet, wie wir sie auch im Teich schwimmen sehen. Wichtigstes Kriterium ist eine harmonische Körperform, gefolgt von einer glänzenden Haut, gleichmäßiger Beschuppung sowie Farbe und Zeichnung, die den Standards der jeweiligen Zuchtform entsprechen sollten.

Die Farben von Jungfischen können sich im Verlauf des Wachstums noch verändern, das heißt intensiver werden, aber auch verblassen. Die Koi passen sich in ihrer Entwicklung weitgehend den Bedingungen des Teiches an. Das heißt, in einem ungünstigen Umfeld stoßen Wachstum und Farbentwicklung schnell an ihre Grenzen. Das Ziel eines jeden Koi-Freundes ist hingegen, die Fische bei optimalen Wasserbedingungen zu der beeindruckenden Größe von 60 cm oder gar bis zur Jumbogröße von 80 cm und mehr zu bringen. Bei guter Pflege können Koi über 30 Jahre, manche sogar über 50 Jahre und einige wenige sogar noch weit älter werden.